Chronik

Die Geschichte des Sportvereins Oberbalbach

Man muss sich gedanklich in das Jahr 1948 zurückversetzten, um den Mut und die große Leistung der Vereinsgründer zu erfassen – die letzten Kriegsgefangenen kamen heim, es gab noch Lebensmittelkarten und Bezugsscheine, Oberbalbach gehörte zur amerikanischen Besatzungszone mit Militärregierung – das Vereinsleben ruhte in dieser Zeit fast ganz.

In dieser bewegten Zeit machte der aus dem sauerländischen Arnsberg zugezogene Otto Müller der Oberbalbacher Jugend den Vorschlag einen Sportverein zu gründen. Nach mehrmaligem Anlauf bekam Müller von der amerikanischen Mitlitärregierung die Genehmigung zur Vereinsgrundung.

Im Herbst 1948 kam dann der große Tag: 45 Mitglieder wählten die erste Vorstandschaft des Vereins – der sich SV Oberbalbach nannte – Otto Müller wurde der 1. Vorsitzende. Als Sportgelände pachtete der Verein zwei Wiesen am Deubacher Ring (1 km vor dem westl. Ortseingang)

Am 22.11.1948 fand dort das erste Fussballspiel gegenden VfB Messelhausen statt. Es endete mit einer 3:7 Niederlage. Edmund Kimmelmann war der erste Torschütze (er schoss alle 3 Tore)

In der Folgezeit spielte die Mannschaft mit wechselndem Erfolg. Erstes Großereignis in dem noch jungen Verein war dann die Einweihung des neuen Sportplatzes im Jahre 1955 gleich hinter dem östl. Ortsausgang des Dorfes. Das 10-jährige Vereinsjubiläum wurde 1958 mit einem groß angelegten Sportfest gefeiert.

Ab Anfang der 70er Jahre führte dann der Weg des Sportvereins steil nach oben.

Man hatte erkannt, dass eine konsequente Jugendarbeit der Weg zum Erfolg ist. Der Verein verfügte in dieser Zeit über 7 Mannschaften; nämlich 1. und 2. Mannschaft, die alten Herren und unter Anleitung und tatkräftiger Mithilfe des damaligen Lehrers Johann Müller vier Jugendmannschaften. In dieser Konstellation beging man dan im Jahre 1973 das großartige 25 jährige Vereinsjubiläum mit der heute noch gefeierten DDR-Kultband “Die Phudys”.

Nach einigen beachtlichen Erfolgen (dreimaliger Hallenmeister, Siege in Pokalspielen und Aufstieg in die neu gegründete B-Klasse im Jahre 1969 kam 1975 der große sportliche Umschwung mit der Verpflichtung des Trainers Hubert Schmidt – einem ehemaligen Oberbalbacher. Grundlage dafür waren eine gut harmonisierende Vorstandschaft , optimale Bedingungen für nur zwei Trainer in 10 Jahren und beständige und intensive Jugendarbeit.

Bereits im Spieljahr 1976/77 wurde die Mannschaft in souveräner Weise Meister der B-Klasse. Durch die Meisterschaft wurde A-Klasse übersprungen und die Mannschaft spielte in der neu gegründeten und sehr spielstarken Bezirksklasse. Wer am Anfang geglaubt hat, dass dieser Aufstieg das Ende der Fahnenstange bedeutet, sah sich getäuscht. Die sagenhaft athletisch spielende Mannschaft wurde mit nur einer Niederlage auch in dieser Klasse überragender Meister. Die damalige Presse sprach von einem Fussballwunder, von einem kometenhaften Aufstieg am Fußballhimmel, von einem Wunderteam.

Zum 30-jährigem Jubiläum 1978 war der Verein in der Landesliga angekommen.

Bedingt durch diese Erfolge wurde das Sportgelände und die Infrastruktur um das Sportgelände zu klein. Die Vorstandschaft entschloss sich deshalb im Jahre 1982 zum Neubau eines weiteren Sportplatzes mit bundesligaähnlichen Ausmaßen. Die sehr schwierigen Grundstücksverhandlungen führte der damalige Ortsvorsteher Josef Ruf.

Der neue Platz lag nachfolgend zum Alten – aber quer zum Tal. Dadurch musste man den Bach verrohren und ca. 10.000 Kubikmeter Abraum aus dem Berg graben. 10.000 freiwilligen Arbeitsstunden der Mitglieder wurden 140.000 DM an Eigenleistung erbracht.

Eine vollautomatische Beregnungsanlage mit eigenem Brunnen, eine neue Flutlichtanlage und ein großer Parkplatz rundeten die sehenswerte Sportanlage ab. Die Einweihung wurde 1985 mit einem Fest begangen.

In dieser Zeit erfolgte auch noch der Neubau des Vereinsheimes an der bestehenden Turnhalle.

Die Erbringung dieser Leistungen verlangte ein grosses Engagement der Mitglieder und sind untrennbar mit den Namen des damaligen langjährigen 1. Vorsitzenden Hermann Steiner verbunden. Nach drei Jahren Landesliga und nach Jahren in der Bezirksliga stieg die Mannschaft kontinuierlich bis 1991 in die B-Klasse ab.

Dies änderte sich ab 1992.

Unter Regie von Trainer Hans Kastner erfolgte sportlich ein erneuter erfolgreicher Umschwung. Der Verein machte wiederum von sich reden und wurde 1992/93 Meister der B-Klasse und 1993/94 Meister der A-Klasse. Unter dem neuen Vorsitzenden Walter Neser wurde das 50-jährige und 60-jährige Vereinsjubiläum mit interessanten Pokalturnieren gefeiert.

Nach vielen Jahren in der B-Klasse konnte, wie in den 90érn, ein Doppelaufstieg verzeichnet werden. Unter Trainer Thorsten Lehnert, als Vize-Meister der B-Klasse 2010/2011 und Vize-Meister in der A-Klasse 2011/2012. Leider konnte sich das Team nur eine Saison in der Kreisliga halten und es folgte im Jahr 2012/2013 der Abstieg in die Kreisklasse A.

Neben den sportlichen Leistungen, konnten auch tolle Erfolge neben dem Platz erzielt werden. Im Jahr 2012 wurde in gesamter Eigenleistung eine Doppelgarage für technisches Gerät, sowie ein Anbau an die Grillhütte errichtet.

2015 wurde im Seniorenbereich aufgrund des wegfallen der Reserverunde eine Spielgemeinschaft mit Unterbalbach geschlossen. Leider musste man zwei Abstiege in den darauffolgenden Jahren hinnehmen. In der Saison 2018/19 konnte man die Meisterschaft der Kreisklasse C feiern.

2021 wurde das Sportheim umgebaut. Dabei wurde die Küche vergrößert und das Sportheim kernsaniert. In der Saison 2021/2022 gelang unter Trainer Florian Neser die Rückkehr in die Kreisklasse A.